Liebe Susanne,
inzwischen läuft es mit mir und meinem aktuellen Projekt deutlich besser. Ich habe ein Hotel gefunden, fünfzehn Minuten von hier, in dem man ein Zimmer als „Homeoffice“ für einen Tag buchen kann. Das kann ich aus finanziellen Gründen leider nicht jeden Tag machen, aber ich bin unglaublich produktiv, wenn ich in diesem riesigen, coronaleeren und -stillen Haus mit Blick auf einen Hinterhof und in der Ferne die Türme der Frauenkirche fünf Stunden lang nichts anderes zu tun habe als zu schreiben. Sogar einen Balkon gibt es, auf dem ich mich ab und zu strecken und das Gesicht in die Sonne halten kann, falls die es mal durch die Novembertrübe schafft.
Heute meinte die Dame an der Rezeption: „Wir haben ja jetzt 2G. Falls da noch jemand kommt, müsste er bitte auch sein Zertifikat vorzeigen …“
Die hat wohl gedacht, dass ich für etwas anderes da bin als fürs Arbeiten … Vielleicht sollte ich ihr zu Ehren im Roman einmal Sex im Hotel unterbringen … Passt nur leider nicht zu meiner Hauptfigur.
Zertifizierte Grüße von
Petra