Liebe Susanne,

Martin Suter ist so ein Name, den man natürlich kennt, aber wenn ich mal nachdenke, habe ich nur Die dunkle Seite des Mondes gelesen, das ich gut in Erinnerung habe. (Mir geht es ziemlich oft so, dass ich nur noch ein „Gefühl“ für ein Buch habe, eine Erinnerung an die Atmosphäre, aber die Handlung auf keinen Fall mehr nacherzählen könnte.)

Hotel Matze habe ich abonniert, auch wenn ich nicht jede Folge höre. Kennst du denn sexy & bodenständig mit Alena Schröder und Till Raether? Sie reden übers Schreiben, und da freue ich mich wirklich auf jede einzelne Folge. Neulich haben sie über das Thema Setting gesprochen, was mich momentan besonders interessiert. Ich denke nämlich auf einer Idee herum, bei der das Setting zuerst da war – der Ort, an dem der Roman spielen soll. Ich habe ihn wie eine weitere Figur im Kopf und frage mich, wie ich das aufs Papier bekomme. Hattest du so was auch schon mal?

Spätsommerliche Grüße aus München

Petra

Liebe Petra, magst du eigentlich Martin Suter? Gestern habe ich ein Interview mit ihm gehört und zwar im Podcast Hotel Matze. Das war in vielerlei Hinsicht interessant. Es ging darum, wie Martin Suter Romane schreibt und wie er arbeitet. Nämlich wie ein Büromensch, so sagt er selbst über sich, von morgens 9 Uhr bis abends 18 Uhr. Und dass er sich 1000 Wörter pro Tag vornimmt. Das hat mich irgendwie gefreut, denn die 1000 Wörter pro Tag stehen auch auf meiner To-do-Liste, auch wenn ich die nicht immer schaffe. Dann weiß ich wenigstens, was ich nicht geschafft haben. Und genau so, sagte er das auch. Ich fühlte mich mit ihm gleich ein bisschen seelenverwandt. Das mag aber auch an dem Schweizer Hochdeutsch liegen. Und er hat so eine sympathische langsame Art. Langsam aber kein bisschen behäbig. Er lässt sich nicht hetzen, das gefällt mir. Da kann man sich was abschauen.

Aber auch der Podcast an sich hat mir gut gefallen. Vielleicht kennst du ja Hotel Matze schon, du hörst ja viel mehr Podcasts als ich. Matze Hielscher baut übrigens auch Werbung ein – spricht zu Beginn mindestens 60 Sekunden über sein Lieblingsbier. Er macht das sehr locker und dankt seinem Sponsor – ich fand es gut gemacht und vollkommen fair.

Es ging in dem Gespräch übrigens auch um den sich verändernden Buchmarkt. Dass die Absätze gesunken sind und so weiter. Martin Suter hat sich ein Abo-Modell ausgedacht. Man kann ihn nun abonnieren. Auch das finde ich fair und sehr modern. Wir müssen alle mit der Zeit gehen. Darum machen wir ja auch diesen Podcast 🙂

Liebs Grüesli us de Schwiiz, Susanne