Eau de Tapputi

Februar 27, 2024

Liebe Susanne,

Chemie war in der Schule wirklich nicht mein Lieblingsfach. Das habe ich schon im Nachwort meines Romans Die Entdeckerin des Lebens gestanden. Aber seit ich über Rosalind Franklin geschrieben habe, werde ich doch aufmerksam, wenn ich irgendwo etwas von Chemikerinnen lese. Und heute bin ich auf Tapputi gestoßen!

Tapputi war nämlich Chemikerin und Parfümeurin. Weißt du, wann das war? Um 1200 vor unserer Zeitrechnung! Woher man das weiß? Von einer Keilschrifttafel aus dem babylonischen Mesopotamien. Wie so ein Parfüm geduftet haben mag? Tapputi soll Öle aus Blumenblättern, Kalmus (nie gehört), Zypergräsern und Myrrhe verwendet haben.

Und was ich auch schön finde: Sie arbeitete am königlichen Hof von Tulkulti-Ninurta I. mit einer weiteren Frau zusammen, deren Namen nicht vollständig überliefert ist. …ninu, soll sie geheißen haben. (Ob irgendjemand im Jahr 3224 unsere beiden Namen noch entziffern kann?)

Das sind alles leider nur wenige Informationen von Wikipedia, weil ich gerade tief in der Vorbereitung einer weiteren Podcastfolge stecke (und nebenbei ein Romanmanuskript abzuliefern habe), dass ich diese ersten bekannten Chemikerinnen der Welt aus Zeitgründen nicht weiterverfolgen kann.

Aber einen kleinen Gruß wollte ich dir endlich mal wieder auf diesem Wege schicken, und der duftet nach Frühfrühling: Schneeglöckchen, Krokussen, Baumknospen und flötenden Vögeln.

Petra

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