Das weiße Blatt

Oktober 3, 2021

Liebe Susanne,

bevor ich in den nächsten Wochen endlich in meinen nächsten Roman abtauche, melde ich mich hier noch einmal. Ich glaube, ich habe dir schon öfter (außerhalb dieses Blogs) vorgejammert, dass ich in das neue Manuskript nicht so recht reinkomme. Obwohl ich die Frau, von der ich dieses Mal erzählen darf, wirklich ganz toll finde. (Es geht übrigens in der Piper-Reihe der Bedeutenden Frauen weiter, so viel kann ich verraten.)

Inzwischen habe ich verstanden, woran es liegt. Erstens: In den letzten Wochen hatte ich zu viele Übersetzungen auf dem Tisch und konnte mich nicht konzentrieren. Logisch. Zweitens aber ist mir aufgefallen, dass ich bei den letzten Projekten, als es dann richtig losging, immer schon ein ganzes Stück geschrieben hatte, um die Verlage zu überzeugen. Beim allerletzten hatte ich schon fast hundert Seiten, die wir etliche Male überarbeitet hatten – und danach flutschte das Schreiben nur so.

Bei dem davor (meiner Architektin) waren es immerhin so vierzig oder fünfzig, wenn ich mich recht erinnere. Und dieses Mal: null. Vielleicht ist es das, was man „Angst vor dem weißen Blatt“ nennt, wobei ich die, denke ich, nicht habe. Dann eher vor dem Abgabetermin, der zwar noch gemütlich weit entfernt liegt, aber du weißt bestimmt, wie schnell so ein paar Monate vergehen können … Bald ist schließlich schon Weihnachten!

Voradventliche Grüße von
Petra

Comments are closed.